Frauenklinik & Praxisklinik Urologie Rhein-Ruhr kooperieren:
Starke Zusammenarbeit in Sachen Blasenschwäche
Harninkontinenz gilt nicht unbedingt als Krankheit. Doch unwillkürlicher Urinverlust ist definitiv eine erhebliche Befindlichkeitsstörung. Lange wurde das Thema tabuisiert. Dabei sind 40% aller Frauen über 50 davon betroffen – auch ganz junge Patientinnen. Dank enger Kooperation können die Frauenklinik des Evangelischen Krankenhauses Mülheim und die hier ansässige Praxisklinik Urologie Rhein-Ruhr in jedem Fall helfen.
Herzhaft Lachen? Besser nicht. Netter Kinoabend? Fast unmöglich. Wenn Frauen schon beim Husten Harn verlieren oder es sie 20 mal täglich zur Toilette drängt, wird ihr Leben enorm eingeschränkt und der Leidensdruck wächst. Aber heutzutage trauen sie sich zunehmend darüber zu reden. Und so finden immer mehr Patientinnen mit Blasenschwäche über ihren Gynäkologen in die Harninkontinenz-Sprechstunde des EKM. Dort hört Dr. Andrea Schmidt, seit 2010 Chefärztin der Frauenklinik, nicht selten den Satz: „Ich möchte auch das, was meine Nachbarin von Ihnen hat.“ Nur ein allgemeines Patentrezept gibt es nicht. „Am Anfang jeder Behandlung“, berichtet Dr. Schmidt, „steht natürlich eine individuelle Anamnese.“ Gemeint sind ein ausführliches Gespräch, die gynäkologische Untersuchung, die Auswertung eines von der Patientin geführten Protokolls oder auch Sonografien, Blasendruckmessungen und -spiegelungen. Genauso gehen die Kollegen in der PUR-R vor, wenn auch rein urologisch. „Gemeinsam“, resümiert Prof. Dr. Berthold Schneider, „decken wir das gesamte Diagnose- und Therapiespektrum der Harninkontinenz ab. Die Zusammenarbeit mit der Frauenklinik ist exzellent. Wir schicken uns gegenseitig Patientinnen und regeln das telefonisch auf dem kleinen Dienstweg.“ Gegebenfalls unterstützt man sich auch kurzerhand im OP. So können die Patientinnen sicher sein, dass sie auch nach Ausschöpfung konservativer Therapien mit Medikamenten, Beckenbodentraining oder Reizstrom immer vom bestmöglichen Spezialisten behandelt werden.
Bei Dranginkontinenz sind das, die Kollegen der PUR-R: Prof. Dr. Schneider und Dr. Tim Schneider, Experte auf dem Gebiet der überaktiven Blase. Im Zuge einer minimal-invasiven Harnröhrenspiegelung injizieren sie Botoxulinum in die Blasenschleimhaut und nutzen dabei die technische und personelle Infrastruktur des EKM. Die volle Wirkung des Eingriffs entfaltet sich nach ca. zwei Wochen und hält bis zu neun Monate an. Im Falle einer Belastungsinkontinenz hingegen operieren Dr. Schmidt und ihr Oberarzt Dr. Stephan Romanowski. Sie erzielen den gewünschten Erfolg durch Einsatz eines Vaginalbändchens. „Eine schonende und schmerzfreie OP mit drei ganz kleinen Schnitten.“ Dr. Schmidt weiß, wovon sie spricht. Zumal sie mit ihrem 10-jährigem Know-how in dieser Technik als bundesweiter „Flying Doc“ auch Ärzte anderer Kliniken schult. Manche Patientinnen zeigen sich schon bei der ersten Visite nach der OP von der sofortigen Wirkung der Methode verblüfft „Stellen Sie sich vor, Frau Doktor: Ich hab gerade gehustet, ich bin dicht.“ Und dann fängt ein neues Leben an.